Im Jahre 1840 hat Prosper Mérimée La Charité und seine Kirche gerettet, indem er sie zum historischen Denkmal erklärte. Mehr als 150 Jahre später hat der Chefarchitekt der nationalen Denkmäler, Paul Barnoud, die Geschichte der Stadt neu geprägt, indem er das Priorat in modernem Stil verjüngte. Dieser talentierte Architekt hat es geleistet, einen gelungenen Kompromiss zwischen den verschiedenen Epochen zu finden. Er konnte die Quintessenz jeder Epoche erhalten, indem er Neuzeitliches benutzte, um Vergangenes wieder zur Geltung zu bringen.
Erste Etappe im Jahre 2004 : der Benediktinergarten oder anders gesagt: Wie man einem verlassenen Gelände mit umzäunten archäologischen Ausgrabungen wieder Leben einhauchen kann. Drei Zielsetzungen – Städteplanung, kulturelles Erbe und Architektur – haben schließlich einen Ort geschaffen, wo man sich ausruhen kann, von wo aus man die Kirche bewundert und auf dem bequeme Fußgängerwege angelegt wurden. Die metallene Überdachung von heute schützt die mittelalterlichen Überreste von gestern, und zwar die der ehemaligen Kirche Saint Laurent. Und einige Jahre danach wurde die Renovierung weiter fortgeführt mit dem Kapitelsaal, den Räumen aus dem 18ten Jahrhundert, dem Klosterhof und dem Hauptportal, wobei Metall und Stein wieder harmonisch zusammenarbeiten.
Für die neuen Glasfenster des Kapitelsaals hat der Architekt der nationalen Denkmäler einen Virtuosen beauftragt, den New Yorker Maler Christopher Wool. Um seine fünf Glasfenster herzustellen, hat der Amerikaner mit dem Burgunder Glasermeister Pierre-Alain Parot zusammengearbeitet, in dessen Atelier in Aiserey in der Côte d’Or zwölf Handwerksgesellen angestellt sind. Ein Werk, das 900 Jahre Geschichte mit der zeitgenössischen Kreation verbindet, und La Charité mit New York.
Die Errichtung eines Fußgängerstegs für die Steinbrücke ist ein erneutes Zeichen der Mischung von Altem und Neuem. Im Jahre 2017 wurde dieser Steg an die Brücke angebracht, deren Steine gereinigt wurden und jetzt wie neu erscheinen. Dieser metallene Steg integriert sich harmonisch in das Dekor der Brücke und erlaubt dem Fußgänger in aller Sicherheit einen freien Blick auf die Loire und die Kirchtürme.
Als renovierter Überrest der industriellen Ära des 18ten Jahrhunderts hat das Gut Domaine de la Vache sich in die Moderne verliebt. Die Besitzer bieten Ihnen ein Universum an, wo die Sterne von gestern neben denen von heute glänzen.
Ein Tribut an klassische Partitionen, die bei monatlichen Konzerten von Virtuosen sublimiert werden (les Impromptus 19h) und eine Verbeugung vor der zeitgenössichen Kunst mit Ausstellungen im Sommer, die Sie zu Träumereien einladen und zum Flanieren in den wunderschönen Gärten des Gutes.
Eine Mischung aus verschiedenen Materien, wo das Vegetale dem Mineralen antwortet in einem perfekten Gleichklang. Im Laufe der Jahre und der Ausstellungen haben bestimmte Werke ihren dauerhaften Platz im Garten gefunden. Der Ton wird angegeben von den Werken von Bahditplus, Peter Brauchle, Christian Bétrancourt, Anne Deval und auch Julie Karabégiuan von denen einige, die bleibend installiert sind, das Erbe einer vergangenen und gleichzeitig gegenwärtigen Zeit in ihrem Kreis akzeptieren.
In diesem Labyrinth des Gottes Pan scheinen die Figuren und Objekte mit den Blumen zu sprechen; Nehmen Sie sich die Zeit, ihnen zuzuhören…
Das Dorf Arthel ist besonders angenehm zu besichtigen mit seinen zwei Schlössern und den alten typischen Trockenmauern. Diese geschichtliche Vergangenheit vermischt sich mit der Gegenwart. Der Spaziergänger entdeckt auf seinem Weg durch die Dorfstraßen einige zeitgenössische Kunstwerke. Das Dorf gewinnt auch an Dynamik dank seines Künstlerzentrums. Zwischen dem Rathaus und der Kirche in dem ehemaligen Werkhaus Sainte Marie (Haus, in dem Frauen und Nonnen früher Handarbeiten für die Armen des Ortes verrichteten) arbeitet Annie Jeanneret, Gastgeberin und Künstlerin des Hauses. Die Nadelarbeiten haben einem wöchentlichen Theaterworkshop, einem monatlichen Literatursalon und einem jährlichen Festival Platz gemacht. Diese punktuellen Ereignisse koexistieren mit einer Dauerausstellung von Guidi und Annie.
Die Palette von Guidi (1933-2001) ist sehr verschiedenartig und schlägt Ihnen eine Reise zwischen gegenständlicher und abstrakter Kunst vor, mit Skulpturen, Zeichnungen, Lithographien, Stillleben und Landschaften. Besonders geschätzt wird seine letzte Arbeitsperiode mit Druckfarben (mit einer Technik deren Erfinder er ist).
Das abstrakte Universum von Annie Jeanneret erscheint mit leuchtenden Farben, bei denen man an Glasfenster denkt und mit ineinander verwobenen Kurven, einer Art von tanzender Geometrie; ein geläuteter Stil, wie der der ausgestellten Gedichte. Gehen Sie dorthin und entdecken Sie die „Choréographies intérieures“ (verinnerlichte Choreographien) der Künstlerin.
Centre artistique : 06.18 .09.68.39 ; annie.jeanneret@wanadoo.fr
Nannay ist wirkleich ein atypisches Dorf. Seine große Ausstrahlung hat im Jahre 2000 begonnen dank des Festivals Kino auf dem Land: Les Conviviales (die Geselligen), das sehr bekannt wurde. Aber die Dorfbewohner hatten den Wunsch, die Leinwand mit einer weiteren Szene im Drehbuch zu vergrößern und haben zu jedem neuen Festival Künstler in ihre Häuser eingeladen, die jeder auf seine Art zu der Verschönerung des Dorfes beigetragen haben.
Zeitgenössische Werke, seien sie kurz- oder langlebig, leben in perfekter Harmonie mit der Natur. Alles in allem waren es bisher 42 Schöpfungen aus unterschiedlichen Materialien, die den Vorbeigehenden dazu einluden, seine Phantasie spielen zu lassen. Wenn einige mittlerweile schon wieder verschwunden sind, so gibt es noch genügend Werke zu entdecken, besonders auf den dafür vom Gemeindeverband angelegten und ausgeschilderten Wanderwegen. Genießen Sie diese Kunstwerke mit der ihnen jeweils eigenen Musik inmitten der Natur…
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